forum papers - Protest, Revolte, Widerstand
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Von den 68er Bewegungen bis zu Fridays for Future und den Gilets Jaunes: die zehnte Ausgabe von forum papers steht im Zeichen des Protestes, der Revolte und des Widerstandes.
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Von den 68er Bewegungen bis zu Fridays for Future und den Gilets Jaunes: die zehnte Ausgabe von forum papers steht im Zeichen des Protestes, der Revolte und des Widerstandes.
Henning Marmulla von forum stellt in einem einleitenden Artikel die Bedeutung von Protest für sozialen Wandel heraus, warnt gleichzeitig aber auch vor einem Widerstand, der demokratiegefährdend werden kann.
Michel Cames wagt einen länderübergreifenden Vergleich des Protestverhaltens in Deutschland, Frankreich und Luxemburg und streicht dabei nicht nur die Unterschiede in den Protestkulturen, sondern auch die Potenziale heraus, die sich daraus ergeben.
Der Historiker Tobias Vetterle skizziert Ursachen und Verlauf der luxemburgischen 71er Jugendproteste, bei denen Schülerinnen und Schüler in Diekirch, Luxemburg und Esch-sur-Alzette auf die Straße gingen, um gegen ein in ihren Augen repressives Schulsystem zu demonstrieren. Er zeigt langfristige Folgen dieser Proteste auf, die den Weg bereiteten für die neuen sozialen Bewegungen der späten 70er Jahre.
Elisabeth Hoffmann vom Musée national de la Résistance in Esch-sur-Alzette präsentiert eine Typologie der Formen von Widerstand, die sie an Beispielen aus dem nationalsozialistisch besetzten Luxemburg illustriert. Sie zeigt, welche Bedeutung dem Widerstand in der kollektiven Nachkriegserinnerung zukam und wie diese Erinnerung zur nationalen Legitimierung nach Ende des Zweiten Weltkriegs instrumentalisiert wurde.
Luc Belling und Marc Birchen geben einen Überblick über die unterschiedlichen Formen, Forderungen und Ziele aktueller Protestbewegungen und arbeiten ihre Merkmale heraus: Beteiligung, Rückhalt in der Bevölkerung, Protestdauer, Profil der Demonstranten, Ausrichtungen der Bewegungen, Außenpräsentation.
Sind Rebellion, Protest und Widerstand gegen Autoritäten und bestehende Missstände ein Merkmal der Jugend? Schüler- und Studierendenaufstände haben zumindest historisch gesehen Tradition. Nicht umsonst setzt man immer wieder auf das Aufbegehren der Jugend, um politische und gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen.
3 Fragen stellte forum deshalb an junge Protesterprobte aus Luxemburg: an die Aktivistin Zohra Barthelemy von „Youth For Climate Luxembourg“, an das Künstlerkollektiv „Richtung22“ sowie an den Aktivisten Brice Montagne der paneuropäischen Bewegung DIEM25.
Parallel zur hohen Erwartungshaltung an die Jugend halten sich aber auch hartnäckig Vorurteile über ihr mangelndes politisches Bewusstsein und Desinteresse sowie eine Art (Über-)Angepasstheit. In einem Artikel vom Mai 1998 erläutert Gérard Kieffer, wie veränderte Organisationsstrukturen und Erwartungen der Jugendlichen das Ausmaß ihres sozialen Engagements sowie ihre politischen Zugehörigkeit und Parti-zipation bedingen.
Angenehme Lektüre wünscht
Samra Cindrak (forum-Redaktion)